the struggle is real 

Surabaya – Malang – Jakarta Medan Hanoi  17.08.23 – 18.09.2023

Nachdem ich den letzten Blog fertig geschrieben habe, war es um mich geschehen, ich hatte keine Lust mehr herumzusitzen. Ich war schon so lange in Surabaya und wirklich spannend fand ich die Stadt auch nicht.  

Vor allem mein rechtes Knie war aber weiterhin nicht bereit, es fühlte sich an, als wäre es ein Klumpen, welcher sich nur schwer bewegen wollte. Jede Bewegung bereitete mir Unbehagen.

Trotzdem machte ich mich auf den Weg, denn weiter hier bleiben war auch keine Option mehr, die hätte ich nicht ausgehalten. Zuvor musste ich aber noch in einem Restaurant vorbei, wo ich mich mit den Kindern der Familie angefreundet habe. Sie haben mir Stickers zum Abschied geschenkt. 🙂 

Mein Ziel war es nun, Richtung Bromo zu fahren. Ein aktiver Vulkan umgeben von einer Wüste auf über 2000 Meter Höhe. Nach wenigen Kilometern war klar, das würde so nicht lange funktionieren, aber gekonnt ignorierte ich meinen Körper und fuhr weiter. Nach 35 km war aber Schluss und es hieß es Zelt aufschlagen. Mein Pech war, dass ich bis 01:00 nicht schlafen konnte, weil ich neben einer lauten Party meinen Schlafplatz gewählt habe. Dies ändern konnte ich aber auch nicht, da in dieser Nacht auch Hunderte Moskitos unterwegs waren, nur schnell aufs WC zu gehen, bedeutete schon dutzend Mal gestochen zu werden. Endlich eingeschlafen wurde ich unsanft um 04:30 von dutzenden Moscheen aus dem Schlaf gerissen, denn um diese Zeit ist das erste der fünf Gebete vom Islam. Es gibt noch mehr mitten in der Nacht, diese werden aber nicht von den Moscheen begleitet. 

Nicht ausgeruht, ging es dann weiter. Die Kombination von Schlafmangel und Ungewissheit, über meinen Körper, ließen mich nicht gut in den Tag starten. Ich veränderte meine Sattelposition, aber die Knie wollten nicht richtig in Fahrt kommen. So habe ich mich entschieden, nicht direkt zum Bromo zu fahren. (Steigung auf über 2500 Meter) obwohl ich das eigentlich wollte, sondern zuerst nach Malang einen kleinen Umweg zu machen, um dort ein Motorrad zu mieten. Nach 40 km war auch der zweite Tag vorbei, zum Glück habe ich einen kleinen Wald zwischen den unzähligen Reisfeldern gefunden. Aber auch hier wurde ich nicht verschont, denn nur wenige Luftmeter entfernt fand irgendeine Feierlichkeit statt, welche nicht vor 23:00 zur Ruhe kommen sollte.

Diese Nacht hat mich gebrochen. Ich wollte nicht mehr, da sind schon meine Tage scheiße und jetzt kann ich nicht mal mehr schlafen. Hätte mir jemand angeboten, inert Minuten zurück in Hanoi zu sein und am nächsten Tag wieder arbeiten zu können, hätte ich es angenommen. Schließlich war auch klar, dass ich um 04:30 wieder wach sein würde aufgrund Moscheen in der Nähe. 

Jeder Halbmond ist eine Moschee.

Wenn der Tag anstrengend ist und mich fordert, mental oder physisch ist das okay, wenn ich dafür eine ruhige und schöne Nacht haben kann. (z.B. Zentralasien, richtig schwere Straßen, aber dafür wunderbare Wildzeltplätze)

Falls dann aber auch die Nacht anstrengend ist, wird es mir zu viel. Sich 24/7 zu quälen, ist ja auch nicht der Sinn der Sache.

Am Morgen hatte ich keine Lust mehr auf die Reisfelder und Höhenmeter und verließ diese, um auf die Hauptstraße zurückzukehren und den Weg mit dem niedrigsten Widerstand Richtung Malang zu nehmen. Klar war, ich benötige mehr Zeit, um mich voll zu erholen. Den Bromo wollte ich aber trotzdem nicht missen. Die meisten machen dort eine Jeeptour, welche um Mitternacht startet, um die Leute für den Sonnenaufgang auf den Berg zu bringen. Darauf hatte ich aber nicht so Lust, deswegen mietete ich mir ein Motorrad und Schlafsack für meine Expedition. Denn ich bin noch nie in einer Wüste/Sand Motorrad gefahren, das würde lustig werden. 

Die 2000 Höhenmeter mit Leichtigkeit einer rechten Handbewegung gemeistert. ^^ Aber ich war auch froh, diese nicht mit dem Fahrrad gefahren zu sein, denn selbst in gesunden Zeiten, hatte dieser Berg einige üble Steigungen. 

Nach Überquerung des Berggrats schlängelte sich die Straße runter auf eine steppenartige Landschaft, welche sich dann inert paar Kilometer in die versprochene Wüste wandelte. Da die Jeeptouren schon vorbei waren, hatte ich die Wüste für mich allein, nur einige Motorräder und vereinzelte Autos waren zu sehen. 

Der erste Punkt, nach Durchquerung der Wüste, war dann der Vulkan selbst. Nach 20 Minuten Wanderung traf ich ein paar Schweizer und stand kurze Zeit danach alleine auf dem Kraterrand. Das schweflige Gas entwich durch einige Öffnungen aus dem Berg, welches von einem konstanten Brummen begleitet wurde. Spannender Ort, ich musste mich nach 30 Minuten losreißen, weiterzugehen. Denn eigentlich passierte dort ja nicht wirklich viel, außer dem austretenden Gas, welches ständig neue Wolkenkombinationen bildete. 

Nach einem Mittagsessen auf der anderen Seite der Wüste, hieß es dann einen Schlafplatz zu suchen. Welcher sich auf der Sonnenaufgang-Seite befinden sollte. Dort gab es aber nicht viele Möglichkeiten und so beschloss ich, mein Zelt auf die Hauptaussichtsplattform zu stellen. Es war nicht ideal, denn ich hatte ein bisschen Angst, dass mein Motorrad über die Nacht gestohlen werden könnte, weil ich es nicht neben meinem Zelt parken konnte. So hätte ich aber am Morgen ohne großen Aufwand die beste Aussicht. Mir war auch klar, dass dies bedeutete, ich würde um 03:00 von den Jeeptouren geweckt werden. Da aber mein Trip bis jetzt so schön gewesen war, würde ich dies verkraften können. Um 02:45 kamen dann ein paar Deutsche an, welche sich lauthals fragten, wieso sie denn um 02:45 schon da seien, weil es doch noch über 2.5 Stunden zum Sonnenaufgang gehen würde. NA SAG MAL, das weiß ich auch nicht! Mein Wecker war um 04:45 gestellt. ^^ Also kein Grund hier so herumzuschreien. 😛

Ich war aber auch schon wach, da ich gegen 02:30 Langzeitbelichtungen von den Jeeps machen wollte, welche die Wüste am Durchqueren waren. Über die nächste Stunde füllte sich der Platz und es wurde ein Gedrängel um mein Zelt, welches mich dann nötigte, dieses etwas zusammen zuklappen. Nicht so ideal, da ich Angst hatte, die Menschen könnten über mein Hab und Gut trampeln für das beste Foto zu schießen. Mit den Deutschen habe ich mich angefreundet, welche interessiert zusahen, wie ich mein Morgenessen zubereitete. War lustig um diese frühe Zeit ein bisschen Quatsch zu labern, um das Warten zu verschnellern. 

Übrigens, es war richtig kalt, oder zumindest kalt für uns Südostasientouris welche keine anständigen Kleider dabeihatten. ^^ (Mich inbegriffen, meine einzige lange Hose war die Regenhose.)

Die Sonne hob sich herauf und erwärmte die Szene mit Licht. Jeder bekam sein Bromofoto und der Platz leerte sich langsam wieder. Auch ich war bereit weiterzufahren, nochmals runter in den Krater und ein paar Bilder schießen war die Idee. Schließlich ist es erst 07:00 und es hat keinen Sinn um 09:00 zurück im Hostel zu sein. 

Immer wieder lustig, wie das Tagesgefühl verzerrt ist, wenn man so früh schon auf den Beinen war. Gefühlt ist der halbe Tag schon durch, es ist aber erst 10:00 Uhr. 

Ich war etwas sentimental, als ich beschloss, endgültig aufzubrechen. Ein toller Ort, dieser Bromo!

Wieder in Malang und das Motorrad abgegeben, schwang ich mich aufs Fahrrad, um zu sehen, wie es meinen Knien ging. Und leider hat sich da nicht viel verändert. Die gleichen Beschwerden, warfen mich in ein mentales Loch, wo ich nicht mehr so schnell herausfand. Jetzt bin ich schon seit einem Monat unterwegs und hatte bis jetzt keinen einzigen Tag, wo meine Knie nicht Hauptthema waren. Die ganze Situation fühlte sich wie eine riesige Zeitverschwendung an. Ich hatte keine Lust mehr auf irgendetwas und lag den Tag herum. 

Ich wollte mir auch keine Sachen anschauen gehen, denn der Grund, warum ich reise, ist unterwegs zu sein und nicht anzukommen und Sehenswürdigkeiten abzuklappern. Deswegen habe ich meistens auch kein großes Interesse an Sachen, die man sehen könnte. Ich will durch den Tag leben und die Szenen an mir vorbeifließen sehen. Ob da ein Tempel oder Wasserfall sind, interessiert mich schlussendlich nicht mehr so fest. Viele Male hat es sich gezeigt, dass der Weg zu einer Attraktion an sich schon schön genug ist, dass die Attraktion selbst nur noch ein extra war.


Am Tag darauf war die Erkenntnis da: Ich muss darüber nachdenken, dieser Trip abzubrechen, denn nochmals Wochen in Orten auf Besserung zu warten, wo ich nicht sein will, war keine schöne Aussicht. 

Das Fahrrad macht aber auch alles komplizierter, da ich dies nicht in jeden Bus/Zug mitnehmen konnte. So entschied ich mich, nachdem ich mich richtig zusammenreißen musste, um aus meiner persönlichen Opferhölle herauszukommen, ein Busticket nach Jakarta zu kaufen. Jakarta ist die Hauptstadt von Indonesien und liegt 800 km westlich von Malang. Von dort könnte ich dann einfach einen Flug nach Hanoi buchen, oder auch zeitweilig ohne Fahrrad reisen. 

Denn in Jakarta lebt auch Mis, sie habe ich letztes Jahr in Bangkok kennengelernt und sie zu besuchen und ein bisschen Abwechslung zu haben von meiner Misere war genau das Richtige für mich. Nach 12 Stunden Busfahren kam ich um 03:30 in Jakarta an.

Wusstest du, dass Busse in Indonesien ein WC haben? Im Vietnam gibt es das nicht. 

Wusstest du auch, dass in Indonesien alle Busse auf minus 10 Grad gekühlt werden? Natürlich nicht so kalt, aber kalt genug, dass ich gleich viel Kleider anhaben muss, wie auf dem Bromo (2700 M.ü.M.) Auch in Zügen passiert das Gleiche. Heißt, wenn man vorhat, lange Bus-/Zugfahrten zu unternehmen, sollte man warme Kleider mitbringen. Welche man dann auf dem restlichen Trip nicht mehr benötigt. ^^

Um 05:00 endlich bei Mis angekommen und mich nochmals hingelegt. Später würde ich dann in Mis Freundeskreis integriert werden, als wir zusammen durch die Stadt zogen. Wie gut es tat, einfach mal wieder Quatsch zu labern, einander zu beleidigen und alles nicht zu ernst zu nehmen. Das hat mir gefehlt.

Eigentlich wollte ich nach Hause, denn ich hatte mit der Reise abgeschlossen. Aber ich werde vielleicht nie mehr in Indonesien sein und ich habe nicht viel von dem Land gesehen. Und so wurde ich von meinen neuen Lokalfreunden überredet, zuerst mal noch einen Zug nach Yogyakarta zu nehmen. 8 Stunden zurück Richtung Osten. Um dort die Stadt und die umliegenden Tempel anzusehen. Okay, lass das machen. Und das war eine gute Entscheidung, denn ich war sozial vollkommen unterernährt mit meinen drei Wochen allein in Surabaya.

Habe aber auch gemerkt das nach 4 Nächten es wieder genug war über die gleichen Themen immer wieder zu reden. Trotzdem hatte ich 2 bis 3 schöne Verbindungen zu temporären Freunden gewonnen und konnte dann den Rest getrost ignorieren. Auch sehen Tempel irgendeinmal alle gleich aus.

Deswegen liebe ich Fahrradfahren, weil nun nachdem ich sozial aufgeladen bin, würde ich normalerweise 1 bis 2 Wochen allein unterwegs sein, um dann durch einen neuen Ort zu kommen, wo es wieder mehr Touristisch ist. Als Backpacker fehlt mir diese Unabhängigkeit/allein sein.

Zurück in Jakarta machen wir eine kleine Tour in die Altstadt. Sehr interessant zu sehen, wie groß der niederländische Einfluss dort ist. Denn man könnte auch in Amsterdam sein. 

Indonesien ist auch für die Biodiversität bekannt, primär Sumatra mit großen Nationalparks, Orang-Utans, Affen, Vögel und Raubkatzen etc.

Also flog ich noch nach Medan, um von dort nach Bukit Lawang zu fahren, ein klassischer Jungletrek-Ort.

Und wieder mal zeige sich, wieso ich Backpacken nicht mag. Warten auf Taxi, warten bis man den Flughafen erreicht, Warten ums Gepäck aufzugeben, Warten an der Sicherheitskontrolle, Waren am Gate, Warten bis der Flieger abhebt, bis man ankommt, bis das Gepäck da ist und so weiter. Warten erfüllt mich einfach nicht.

Klar benötige ich mit dem Fahrrad 30 Tage, aber warten tue ich da nicht so viel. ^^

Jedenfalls in Bukit Lawang angekommen und eine 3D/2N Tour gebucht, welche ich dann auf zwei Tage gekürzt habe, da mein Rechtes Knie vom Unfall her weiterhin nicht gut genug war. Wir haben einige Semi wilden Orang-Utans gesehen und andere Urwaldskreaturen wie z. B. Ameisen, welche 2-3 cm lang waren.

Die Nacht verbrachten wir an einem Bach inmitten von nichts. Wieder mal an einem Bach zu sein, brachte mein inneres Kind heraus und ich baute ein paar Steintürme.

Am nächsten Tag gelangten wir mit Rafting zurück zum Anfang.

Nun dachte ich mir, das Ähnlichste zum Fahrrad wäre, ein Motorrad für paar Tage zu mieten. So fand ich eine Schöne Honda 150 Turing-Maschine, ausgerüstet mit Offroad Reifen. Denn Offroad hat mir angefangen Spaß zu machen, schon mit meinem Bruder im Norden Vietnams, aber auch mein Bromo Trip war toll. So wollte ich kleine Straßen erkunden und zu einem nah gelegenen See fahren. Die kleinen Straßen habe ich auch schnell gefunden. Nur noch gerade ein Reifen breit schlängelt sie sich durch die mal mehr oder weniger matschige Hänge. Das ging auch gut, bis ich das Gleichgewicht verlor. Das Gleichgewicht zu verlieren ist auch nicht so schlimm, schließlich habe ich ja zwei Beine, um dies dann wieder aufzufangen. Nur war genau in diesem Moment auf meiner linken Seite kein Boden mehr, sondern nur eine ein Meter tiefe Böschung, in Zeitlupe falle ich nach links. Und ich lande auf beiden Beinen. Problem, die Reifen des Motorrads zeigen nun nach oben. Und allein das wieder umzukehren, war schwierig, glücklicherweise kam eine Familie vorbei, welche mir half das Motorrad aufzurichten. Linker Spiegel gebrochen. Glück im Unglück. Durch die Hitze und Adrenalin tropft mir der Schweiß von der Stirn. Mich bedanken für die Hilfe bereitete ich mich vor weiterzufahren. Kupplung, Zündung und Gas geben. Der Motor brummt auf, aber nichts passiert. Hää? Ich bin im ersten Gang? Die Schaltung funktioniert, die Kupplung auch, der Motor ebenso, aber das Motorrad fährt nicht. Absteigen und nachschauen. Oke ich verstehe nichts von Motorrädern. Das bringt nichts. Kommt ein Herr auf seinem Mopet vorbei, drückt ein bisschen herum. Funktioniert nicht. Ich sitze da, die Familie empört sich, wieso ich denn alleine ohne SIM-Karte und ohne indonesisch Kenntnisse hier lang fahren würde? Wieso denn nicht? Bis jetzt ist mir bei solchen Unternehmungen noch nie was passiert. Wovor soll ich denn Angst haben? Sie sagen, sie werden Hilfe holen, kann aber 1-2 Stunden dauern. Ich sitze da mit dem anderen Herrn. Wir schweigen. Gelegentlich sitze ich aufs Bike und schaue, ob es wieder geht. Geht nicht. Nach einiger Zeit, weiß nicht wie lang, höre ich Motorengeräusche. Hilfe kommt? Jein, eine Gang aus 6 Offroad Motorräder taucht auf dem Trail auf. Sie sind erstaunt, sagen mir auch, dass dies nicht das richtige Motorrad sei für hier. Du musst umkehren, hier kommst du nicht damit hoch. Ich schiebe/fahre das Bike zurück zu einer Scheune. „Bitte holt Hilfe, ich komme hier nicht weg.“ Denn es gab einen steilen Anstieg, wo ich es niemals hochbekommen hätte. „Ja wir werden im Dorf Bescheid geben, aber heute wird das nichts mehr.“ So übernachtete ich in der Scheune, zum Glück hatte ich mein Zelt dabei. Und meine Emergency Pasta (denn ich hatte noch nicht eingekauft heute) Das war das erste Mal, wo ich tatsächlich meine Emergency Pasta brauchte. Diese dabei zu haben, habe ich 2019 eingeführt. So aß ich Pasta ohne Beilage nur mit ein bisschen Salz, Pfeffer und lokalem Sambal, fürs Abendessen und Morgenessen. Um 07:00 tauchte dann der Typ auf, um mir zu helfen. Vier Männer würden das Motorrad zu aus dem Tal herausziehen und auf der Straße wartete ein Pickup, um mich die 50k zurück nach Medan zu fahren. 1’000’000 Rupiah wollten sie dafür haben. Ca. 60 Dollar, ein fairer Preis.

Der Haupttyp hat mir dann sein Motorrad gegeben, um aus dem Tal herauszufahren. War schon bisschen Nervös, denn auf noch ein zweites Motorrad hinzulegen hatte ich kein Bock. Lustig auch, dass er mir vertraut hat. Schließlich war ich es ja, welcher das erste Motorrad hingelegt hatte. Hat alles geklappt und bald waren wir auf dem Weg nach Medan. Zum Glück war auch der Vermieter Dude richtig chillig, ich musste nur den Spiegel für 5 Dollar ersetzen.

Zuerst mal eine Pause brauchte ich, noch eine weitere Nacht in Medan verbracht und am nächsten Tag mit einem neuen Motorrad wieder los. Aber irgendwie hat sich dieser Trip nicht mehr stimmig angefühlt. Es war kurz zusammengefasst langweilig. Einfach nur herumzufahren gab mir nicht mehr genug nach über 8 Jahren Motorraderfahrung. So verkürzte ich die Reise und verbrachte zwei weitere lange Tage in Medan. Ein komisches Gefühl, wenn man sich darauf freut, schlafen gehen zu können, damit der Tag vollendet war. Und dann ging es endlich zurück nach Jakarta, ich war glücklich. Denn der Flug nach Hanoi war gebucht, nur noch das Fahrrad auseinanderschrauben und verpacken und schon war ich bereit. Schon lange her, seitdem ich das letzte Mal mit einer solchen Box unterwegs war. Man fühlt sich definitiv zu groß im Flughafen und passt nicht überall wie geplant durch.

In Hanoi haben sie doch tatsächlich die Box aufs normale Gepäckförderband gelegt, welches dann direkt zu einer Verstopfung führte. Auf dem Förderband laufend, musste ich mein Rad befreien. Es gibt für alles ein erstes Mal. ^^

Zurück in Hanoi hatte ich mir ein wohliges Gefühl erhofft. Dies kam aber nicht, denn mir wurde bewusst, dass ich den letzten Monat mit Jen hier verbracht habe, auch hatte mir ein naher Kletterfreund mitgeteilt, dass er nach Wien ziehen wird. Und schon bald nicht mehr hier sein würde. Über die letzten Jahre sind sicherlich 10-15 Menschen von Hanoi weggezogen, zu welchen ich eine tiefere Verbindung hatte. Und dies zerrt an meinen Kräften, denn neue Verbindungen aufzubauen, dauert seine Zeit. Auch ist es schön, Menschen um sich zu haben, welche wissen, wer du bist und wo man sich nicht mehr erklären muss. Die Aussicht, wieder von neuen Menschen in einer Stadt kennenzulernen, welche ich eigentlich mein Zuhause nenne, war herausfordernd. Aber bevor ich mich zu tief in der Einsamkeit verlor, hieß es, was dagegen zu unternehmen.

Wenn man was im Handgepäck vergisst, was als Waffe betrachtet wird. Mein Argument, dass ich jemand mit einer 1Kg Wasserflasche ausknocken kann, hat aber nicht geholfen. ^^

2 Antworten auf „the struggle is real 

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  1. Hallo Micha, like always it’s a pleasure to read your up’s en down the road. So sorry that you have problems with your knee because of the accident. Last time I could not read your message, there was something wrong with the system. Hopefully the pain is short lived. Or / perhaps are there small pieces of cartilage loose as a result of your accident ?
    I encountered this when a skier bumped into me and I fell over! Minor surgery, but healed well afterwards. Your pictures are again beautiful specially this with thes apes en reptiel.
    Wish you a 🎄 and a Good Year full of new adventures.
    Marleen ( mama of Geito )😉

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    1. Hey Marleen always nice to hear from you. Now a couple of months later I still have pain doing certain movements, but it’s much better and doesn’t restrict me from doing my stuff anymore. )

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