Besuch in Hanoi

Hanoi – Ninh Binh Ha Giang – Ha Long – Da Nang – Hanoi   16.01.23 – 27.03.2023

Nach meiner zweiwöchigen Outdoor-Klettertour in Thakhek und der kurzen Radtour mit Thao freute ich mich auf eine entspannte Zeit zurück in Hanoi. Immerhin bin ich jetzt seit 2 Monaten unterwegs und meine Batterien waren ziemlich leer. Beim Lead-Klettern habe ich viel Selbstvertrauen gewonnen, und es war ein Spaß, furchtlos die Wände im Gym hinauf zurennen, mit klaren, sichtbaren Routen, die beim Anblick nur wenige Unklarheiten zulassen. Nichts im Vergleich zu den Felsen draußen in Thakhek, wo die meisten Bewegungen unsicher und beängstigend waren. Bedauerlicherweise hatte ich schon nach ein paar Tagen, bei einem besonders hohen linken Fuß, ein stechendes Gefühl in der linken Hüfte verspürt. Es war klar, dass gerade etwas Schlimmes passiert ist. Und ich würde 6 Wochen ohne Sport, Tanzen usw. benötigen, um wieder auf ein brauchbares Niveau zu kommen. Ich hatte noch zwei Wochen Urlaub geplant, welche ich in Hanoi nutzen wollte, um mich aufs Klettern und einen gesunden Lebensstil zu konzentrieren. Das würde aber nicht mehr funktionieren und so habe ich früher angefangen wieder zu arbeiten. Mein Ingenieur meinte, zum Glück hast du dich verletzt, denn wir haben viel zu viel Arbeit. 😉

Es ist seltsam für mich, denn ich bin mir gewöhnt, dass mein Körper tut, was ich will und wann ich will. Und nun plötzlich Rücksicht nehmen zu müssen, war nicht einfach. Denn ich konnte nicht einmal mehr eine Hose anziehen, ohne mein linkes Bein mit dem Arm hochzuheben. Laufen und einfaches Fahrradfahren ging aber trotzdem noch relativ gut. In meiner Freizeit flüchtete ich mich in Musik, neue Lieder lernen, endlich mal Musiktheorie verstehen etc. Aber über lange Zeit würde dies mich nicht glücklich machen. So war ich froh, als ich nach paar Wochen langsam wieder meine Hüfte belasten konnte.

Im Februar würde mich meine indonesische Freundin Mis besuchen kommen und ich wollte ihr mehr von Hanoi und Umgebung zeigen. Wir hatten zu dieser Zeit auch gerade eine Aufführung im Opernhaus und ich konnte ihr Tickets besorgen.

Wir waren zusammen in Ninh Binh (100km von Hanoi entfernt), ein logischer Grund für mich mal wieder an anständiges Motorrad zu mieten und durch die Straßen zu sausen.

Da ich ja noch zwei Wochen mehr Ferien geplant habe und diese zuvor nicht nutzen konnte. Musste ich dies noch nachholen. ^^ Natürlich könnte man das auch einfach vergessen, aber ich lebe nicht zum Arbeiten und so macht es für mich viel Sinn nochmals eine kleine Pause zu machen. Denn mein Bruder kam mich im März besuchen.

Zuerst würde ich ihm ein paar Tage zeigen, was ich an Hanoi mag. Das Essen, die Menschen, die großartige Kaffeekultur und das allgemeine durcheinander der Stadt.

Anschliessend sind wir den Ha Giang Loop gefahren, ein Klassiker im Norden Vietnams, mit tollen Aussichten und anspruchsvollen Routen.

Mit dem Bus sind wir nach Ha Giang gefahren, wo wir uns am selben Tag zwei Honda XR150 gemietet haben. Eine Honda XR150 gilt als großes Motorrad im Vietnam. Und ist für die dichten Städte total überdimensioniert, aber ideal für die steilen Bergstraßen des Nordens. Denn sie ist mit 140 kg leicht und hat mit 10 KW trotzdem ausreichend Power um den Berg hochzukommen.

Auf meinem ersten Motorradtrip 2020 hatte ich eine Honda CB500X gemietet. Diese hätte ich nicht die Straßen hochbekommen, resp. mit den 200 kg hätte ich mich sicherlich ein paar Mal hingelegt. Da man diese nicht so einfach auffangen kann wie beim kleineren Model.

Bezüglich auffangen:

Ich wollte schon immer mal richtig Offroad fahren und nun mit dem richtigen Gerät war dies auch möglich. So suchten wir uns anspruchsvolle Straßen aus, welche unsere volle Konzentration abverlangten. Dies war toll, denn einfache gerade Straßen zu fahren war mir schnell zu langweilig, schließlich hatte ich viele dieser Regionen bereits gesehen.

Regelmäßig habe ich mich verfahren, weil die Karten nicht so gut sind und musste deswegen Lokals nach dem Weg fragen. Da die aber dachten, wir wollten gar nicht da lang, weil wir teilweise starke Offroadwege hatten, haben sie uns immer zum Umkehren aufgefordert. Da hat nicht mal mein Vietnamesisch geholfen und das Missverständnis aufzuklären. Habe mir für diesen Trip die Basic Navigationsvokabular angeeignet.

Wir hatten eine Insta 360 Kamera dabeigehabt und viele Videos gemacht, aber ich hatte keine Zeit/Lust, diese zu bearbeiten. Das werde ich irgendwann mal noch machen. Hier schonmal eine kleine Flussquerung:

So wurde mir wieder einmal den riesigen Unterschied zwischen Fahrrad und Motorrad bewusst. Mit dem Fahrrad brauchte ich zwei Wochen von Ha Giang nach Cao Bang. Mit dem Motorrad waren es, mit Umwegen, vier Tage. Steile Teilstücke haben mich Stunden mit dem Fahrrad gebraucht, viel Schweiß und fluchen. Und mit dem Motorrad waren es zehn konzentrierte Minuten.

Mir gefallen die Emotionen des Fahrradfahrens und ich würde sie nicht tauschen wollen gegen ein schnelles Motorrad.

Zurück in Hanoi machten wir uns auf den Weg einen zweiten Klassiker zu besuchen. Ha Long Bay und die hunderten Felsen, welche dort aus dem Wasser ragten. Dies habe ich bis jetzt auch noch nicht gemacht. Zwei Tage und eine Nacht auf dem Boot. So was touristisches habe ich schon lange nicht mehr gesehen. War ganz nett, würde ich aber jetzt nicht nochmals machen müssen. Nach zwei Tagen auf einem Boot zu sitzen, kickt mein ADHS und ich muss mich bewegen.

Und bewegen würde ich mich am nächsten Wochenende. Denn mein Bruder ging weiter und ich flog nach Da Nang für das VLX (Vietnam Lindy Exchange) welches nach drei Jahren das erste Mal wieder stattgefunden hat.

Drei Tage und Nächte tanzen.

Nach so einem Festival bräuchte ich eigentlich gleich nochmals eine Woche Ferien. ^^ Diese hatte ich aber nicht.

Und zum Schluss, eine Katze:

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