Schweiz / Europa Teil 1

Schweiz/Europa  16.11.22 – 24.11.22

So sind schon wieder ein paar Monate vergangen, seitdem ich in Hanoi bin und es stand ein neues Kapitel an. Sobald ich in Hanoi angekommen war, habe ich ein Ticket gekauft. Ein Flugticket in die Schweiz. Es war an der Zeit meine Heimat zu besuchen, nach fast 4 Jahren könnte man das ja mal wieder machen, denn nun wusste ich ja das ich auch ohne Problem zurückkommen kann. War schon ein komisches Gefühl meine Wohnung ein letztes Mal zu verlassen und zu wissen, dass ich jetzt ein paar Wochen nicht mehr da sein werde. Auf dem Weg zum Flughafen wurde ich auch ein wenig sentimental, was für eine Reise hinter mir lag, ich werde viele Menschen wieder sehen, meine Familie und die Schweiz in einer neuen Perspektive anschauen können. Auch war dies mein erster Langstreckenflug, falls du dich noch erinnerst, bin ich ja mit dem Fahrrad in den Vietnam gefahren 😉 Leider ist ein 12 Stunden Flug von Bangkok nach Zürich nicht so ereignisreich und ich werde nicht 30+ Blogeinträge darüberschreiben können. Außer falls euch die Farbe der Sitze interessiert oder ob die Decken genug groß waren. Ansonsten muss ich diesen Teil überspringen. Um 7 Uhr morgens Ortszeit kam ich in der Schweiz an. Wo ich von meiner Familie überrascht wurde. Ich hatte das Gefühl, dass mein Bruder vielleicht dort sein könnte, da der nicht so viel zu tun hat im Moment 😉 Aber alle zu sehen hat mich schon überrascht, schließlich war 7 Uhr morgens auch ziemlich früh für am Flughafen zu sein. Die Überraschung war gelungen.

In der Schweiz habe ich viele Dinge geplant, natürlich viele Menschen treffen und z.B. auch Arbeitskollegen, welche ich noch nie gesehen habe, aber schon seit über einem Jahr zusammenarbeite. 

Ich war vier Jahre nicht in der Schweiz, hat sie sich verändert? Nein, nicht wirklich, die meisten Gebäude sind gleich, die Städte haben das gleiche Gefühl, die Menschen sind auch nicht anders geworden. Hat mich das überrascht? Nein, das war mir schon klar, dass dies so sein wird. Was sich verändert hat bin ich, welcher neue gelernt hat, mit Menschen umzugehen und wie man Verbindungen eingehen kann, ohne viel Zeit zu verlieren, denn diese hat man ja meistens nicht. Natürlich ist es von Vorteil die Landessprache zu sprechen und somit mit jedem vom Verkäufer, Passagier im Zug bis zum Bankangestellten ein offenes Gespräch zu führen. Auch habe ich das Gefühl, dass viele Menschen diese direktere Art zu kommunizieren angenehm finden. Und die Hüllen des Fremd sein schnell gefallen sind, selbst wenn man sich nur ein paar Minuten unterhalten hat. Oder vielleicht denken sich alle nur, was ist das für ein komischer Typ. ^^ Diese Chance besteht natürlich auch.

Nach einer Woche durch die Schweiz fahren hieß es dann größer zu denken, denn ich hatte vor, mit meinem Bruder mit ÖVs durch Europa zu fahren. Alles spontan geplant, die Idee war über den Europapark Richtung Amsterdam, Brüssel, Paris zurück nach Bern. Alles, wenn möglich mit Interrail. Die Reise in der Schweiz war ohne Problem, sobald wir aber Deutschen Boden betraten, hieß es dann Verspätungen und nicht wartende Anschlussverbindungen. Die Deutsche Bahn wurde ihrem Ruf gerecht, ich habe es gelassen genommen, mein Bruder war ein bisschen mehr gestresst. 😛 Aber irgendwie, inklusive Taxifahrer, welcher uns abgezogen hat, kamen wir dann trotzdem noch im Park an. Solche Parks sind eher im Sommer besucht, mit Wartezeiten von bis zu 45 Minuten. Wir hatten im Schnitt gerade mal 5 Minuten. Einmal konnten wir sogar sitzen bleiben, weil es keine Besucher gab.

Ohne Wartezeiten haben wir es bisschen übertrieben und mein Magen hatte nicht mehr so Freude an der Geschichte, nach bisschen warten, war es dann wieder einigermaßen gut ^^ Etwa 12 Coaster und paar Stunden später hieß es dann weiterzugehen. Nach Offenburg (the place to be in Germany) (ist ein schlafendes Städtchen, müsst also nicht hingehen) wo wir um 00:40 den Nachtzug Richtung Amsterdam nehmen würden. Dieser hatte auch Verspätung, wie es sich gehört. Aber nur 15 Minuten. Am Bahnsteig freundet man sich noch mit anderen an und so ist das gemeinsame Zähneputzen als Zeitvertreib entstanden, denn Mundhygiene ist wichtig Kinder!

In Amsterdam angekommen galt es dann herauszufinden, was man hier überhaupt machen kann, schließlich haben wir uns nicht richtig vorbereitet. Wir ihr sicherlich alle wisst, kann man in Amsterdam «legal» Grass kaufen in sogenannten «Coffee-Shops». Wieso diese Coffee-Shops heißen, weiß ich aber auch nicht. So entstand direkt eine lustige Situation gegenüber Lokals, welche dachten, wir wollen Grass kaufen, obwohl wir eigentlich nur Kaffee trinken wollte. Dafür muss man nämlich ins «Cafés» gehen. ^^

Wir haben ein Museum besucht, welches ganz abgespaced hätte sein sollen. Wir haben aber beide festgestellt, dass uns Museen nicht so groß interessierten, es war auch bisschen komisch und hatte gemischte Bewertungen auf Google.

Ich hatte die geniale Idee einen gemeinsamen Bruder Tinder Account zu erstellen, um ein bisschen in Amsterdam zu daten. Was zuerst eine lustige Idee war, artete in eine nicht so lustige Tinder Erfahrung. Denn anstelle was zusammen zu machen, verbrachten wir «Stunden» damit, ein Date zu bekommen, welches uns distanzierte und für mich nicht wirklich gut angefühlt hatte. Da mich dies wirklich belastete, haben wir abgemacht, es nach diesem Tag sein zu lassen. Schließlich sind wir zusammen unterwegs.

Eine schöne Art eine neue Stadt kennenzulernen sind Free Walking Touren. Eine einfache Möglichkeit andere Touristen zu treffen und von einem Lokal dazu noch ein bisschen die Philosophie der Stadt näher gebracht zu bekommen. Ich habe festgestellt, dass Städte an sich mich nicht groß interessieren, sondern viel mehr die Verbindungen mit den Menschen, welche man vor Ort haben kann. Das Konzept der Free Walking Tour gefällt mir sehr. So haben wir uns dann für den Rest des Tages mit einer Inderin zusammengetan. Wir waren noch im Jüdischen Museum, aber auch dies war nicht wirklich spannend ^^ (Es scheint wirklich nichts für uns zu sein)

Amsterdam hat ein Rotlichtviertel, welches zu teilen direkt an einer Kirche liegt. Man könnte nun denken, dass der Pfarrer nicht Freude an dieser Situation hat, dies ist aber falsch. Denn Amsterdam war vor allem durch den Handel reich geworden. Bedeutet auch, dass viele Seeleute dort ihren Landaufenthalt verbrachten. Dazu gehört auch die Befriedigung der sexuellen Gelüste. Da dies aber Sünde ist, konnte man sich für ein Entgelt beim Pfarren am Morgen danach gleich wieder reinwaschen. Glücklicherweise war dieser gleich nebenan. So profitierte Kirche und Rotlichtviertel voneinander.

Es wurde sogar gesagt, wenn man früh am nächsten Tag losmusste, gab es sogar die Möglichkeit, sich für die bevorstehenden Sünden am Abend zuvor reinzuwaschen.

Wenn ihr euch die Häuser anseht, sieht man, dass jedes Dachgeschoss einen Haken hat, dieser dient dazu früher gehandelte Waren hoch zuzuziehen. Aber wird heute meistens nur noch zum Zügeln benutzt.

Unser Tourguide hat uns gesagt, dass wir unbedingt das Rotlichtviertel bei Nacht besuchen sollten, denn diese wird wohl nicht mehr für lange so bestehen. (Die Stadt will es in kleinere Bereiche aufteilen.) So haben wir das getan und aus Jucks eine Peepshow besucht. Du gehst in eine kleine Kammer (2 Menschen passen rein) Zahlst 2 Euro und kannst dann eine halb nackte Frau anschauen, welche sich im Kreis dreht. Komisch am Ganzen war, dass man die anderen Besucher hinter den Scheiben auch sehen konnte.

Uns wurde auch gesagt, dass wir keine Bilder vom Rotlichtviertel machen sollen, es kann sonst gut sein, dass die Sex-Arbeiterinnen herauskommen und die Kamera / Handy beschlagnahmen. Und mit den meisten hätte ich mich nicht anlegen wollen. Deswegen habe ich auch keine Bilder davon.

Zum Schluss kam mein Bruder dann noch auf die genialste Idee ein klassischen Amsterdam Trip zu machen und einen Coffee-Shop zu besuchen, schließlich gehört dies dazu. Ich konsumiere keine Drogen oder Alkohol und die zweimal im Leben als ich gekifft habe ich nichts gespürt. Also war ich nicht so begeistert von der Idee. Aber einfach nach Hause zu gehen und die beiden allein zu lassen, war ja auch nicht so toll. So entschloss ich mich dem Erlebnis anzuschließen, die Unterschiede der Wirkungen waren interessant zu beobachten, während mein Bruder eine starke Zeitverzerrung verspürte. (Minuten fühlten sich an wie Stunden etc.) Und er sich in einzelne Elemente verlieren konnte. Passierte bei mir nichts. Ich habe zwei Erklärungen. Entweder hat Grass keine Wirkung auf mich oder ich weiß nicht, wie man richtig kifft, obwohl ich es doch wirklich versucht habe ^^ Naja egal. Die Inderin war vom Effekt in der Mitte, sie berichtete von einem leichten Kopf.

[Update aus der Zukunft in Laos, ich habe festgestellt, ich weiß tatsächlich nicht, wie man raucht und habe wohl nur im Mund gepafft. Nun hatte ich sogar einen Effekt vom Kiffen, fand es aber trotzdem nicht interessanter. Tja, muss ich halt, ohne zu kiffen, durchs Leben gehen, wie schade. 😦 (Joke)]

Ende Teil 1

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