Ein Freund für 4065 Kilometer

Bach Moc – Hanoi – Danang – Dalat

Tag 382 – 404 (20.03.2020 – 10.04.2020)

Schon einige male habe ich erwähnt, dass es eine Idee war ein Motorrad im Vietnam zu mieten und von Hanoi nach Ho Chi Min zu fahren. Anfang Januar wurde aus der Idee Wirklichkeit. Das Motorrad war gebucht und Lesley eine Chinesin, welche mich in Chengdu gehostet hatte, würde mich für zwei Wochen begleiten. Leider wurde dieser Plan durch Corona unterbunden, denn Chinesen durften zu diesem Zeitpunkt nicht mehr in den Vietnam einreisen. Hier war es um den 18. März noch nicht zu wild, Touristen konnten sich noch frei bewegen und auch viele Hotels hatten noch offen. Nur die meisten Touristischen Attraktionen begannen langsam zu schließen.

Nach dem Rauswurf aus dem Hotel, in der Nähe des Bach Moc, beschloss ich, dass meine Backpackerzeit nun vorbei sein muss. Die Abhängigkeit von irgendwelchen Leuten für von A nach B zu kommen, macht mir gar keine Freude. So schnappte ich einen Bus, welcher mich noch am selben Abend zurück nach Hanoi bringen würde. Das Startdatum der Tour konnte zum Glück nach vorne verschoben werden. So müsste ich nicht noch einige Tage in Hanoi warten. Im Bus wurde ich mit ein paar anderen Touristen in auf die hinteren Bänke gequetscht, obwohl der Bus fast leer gewesen war. Die Coronaecke. Die angst vor Touristen war in den letzten Tagen deutlich gestiegen. Um halb zwei stand ich dann vor dem Hostel, welches ich zum Glück schon im Vorhinein gebucht hatte.

Einziger To Do Punkt auf meiner Liste, bevor es losgehen konnte, war noch meinen internationalen Führerschein auszudrucken. Denn die Agentur, welche ich gewählt hatte, brachte es irgendwie nicht fertig diesen nach Hanoi zu senden. Es hatte mir einige nervöse Stunden eingebracht als alles unsicher war, ob das Booklet rechtzeitig ankommen würde, bis ich dann herausgefunden habe, dass man dies auch einfach selbst ausdrucken konnte.

Am Abend traf noch ein alter Bekannter in meinem Hostel ein. Dave aus der Schweiz würde ohne es abzusprechen in das gleiche Hostel einchecken. Wir haben es aber durch Zufall einen halben Tag früher rausgefunden. Eine schöne Sache ein bekanntes Gesicht zu sehen und wieder mal meine Muttersprache zu plappern. Die Begegnung würde aber nur kurz sein, denn am nächsten Tag begann meine Motorradmiete und Dave würde weiter fahren Richtung China und sich in eine 14 tägige Quarantäne zu begeben, um danach Richtung Südkorea weiterzufahren.

Und nun war der Tag da, lange habe ich davon geträumt ein Motorrad zu haben und über die Straßen zu gleiten. Und ich habe mir auch ein richtiges Motorrad gegönnt. Eine Honda CB500X eine Tourigmaschine, welche das Herz von Motorradfreunden aufblühen lässt. Noch schnell einen Vertrag unterschrieben und mir die Regeln des Vietnamesischen Straßenverkehrs angehört und das Verhalten gegenüber der Polizei. Als hätte ich nicht schon lange genügend Erfahrung wie ich mit solchen Situationen umzugehen habe. Nur zu schnell gefahren bin ich wohl noch nie. 😉

Schon ein komisches Gefühl nun plötzlich ein 200 Kilogramm schweres Gefährt unter meinem Arsch zu haben. Ein ganz anderes Kaliber als noch mein zartes kleines Rad. Auch war der Start bisschen ruckig, denn dieses Motorrad will schon gerne 30–40 fahren damit es sich wohl fühlt, nur ist das in Städten Vietnams nicht möglich. Denn dafür gibt es eventuell eins bis zwei zu viele andere Scooters.

So machte ich mich auf den Weg zurück zum Hostel, um mein restliches Gepäck zu holen, damit ich startklar sein würde. Mit meinem Rad hatte ich nie Probleme einen Stellplatz zu finden. Da ich nun aber ein größeres Kaliber fahren würde, musste die Wahl des Parkplatzes ein bisschen mehr bedacht werden. Gefühlt blockt das Motorrad die ganze Breite einer kleiner Gasse, auch ist gerade in den größeren Städten Motorraddiebstahl auch keine Seltenheit. Dafür gibt es bewachte Stellplätze wo man für einen halben Dollar einen sicheren Platz bekommt. Wie sicher diese sind, wage ich teilweise zu bezweifeln. Denn meisten sind diese entlang der Straße und nur 1 oder 2 Typen stehen irgendwo rum um das ganze anzuschauen. Na ja, aber vor dem Hostel abstellen ist auch keine Möglichkeit denn, dann könnte es passieren, dass die Polizei das Motorrad abschleppt und man eine teure Gebühr bezahlen müsste.

Nachdem alles auf meiner Honda verstaut war, hieß es abschied nehmen. Tschüss Dave und die Anderen, welche ich in meiner kurzen Zeit in Hanoi kennengelernt hatte. Schwungvoll setzte ich mich auf den Sitz und musste feststellen, dass dies wohl ein bisschen zu schwungvoll gewesen war. Denn ich kippte samt Honda auf die andere Seite und auf die Straße. Ein schöner Start, hatte ich doch zuvor kundgegeben, dass ich wüsste wie man mit so einer großen Maschine umgehen sollte. Und nun lag ich auf dem Boden, in aller Aufmerksamkeit meiner neuen Freunde. Na ja geschehe nichts Schlimmeres, denn mir und der Honda ist nichts passiert. Nach einigen Minuten sprang sie dann auch wieder an und die Reise konnte nun endlich losgehen.

Eher negative Gefühle begleiteten mich in den ersten Stunden der Fahrt. Eigentlich hätte ja so vieles anders sein sollen. Lesley aus China hätte mich in den ersten 2 Wochen begleiten wollen, die Corona Krise hatte eine unangenehme Dimension angenommen und es war nicht absehbar wie es weiter gehen würde. Auch war nach diesen doch eher stressigen Tagen als Backpacker, mein Verlangen nach Alltag und meinem Fahrrad doch größer als erwartet. Denn meine grösste Sorge war, dass ich nun von den Einheimischen nicht mehr gleich behandelt werden würde wie noch zuvor. Denn nun war ich reich, mit einer im Verhältnis zum Standard total überdimensionierten Maschine. Was würde passieren, wenn mich Leute am Abend sehen werden, bin ich nun ein potenzielles Opfer? Wenn ich alleine irgendwo in einem Feld mein Zelt aufstellen würde. Mit dem Fahrrad hatte ich nur selten Angst an einem Ort zu übernachten. Denn zumindest hat niemand außerhalb Europas Interesse ein Stück Stahl ohne Motor zu stehlen. Auch hatte ich am Anfang das Gefühl, dass ich jetzt immer mit Navi fahren müsste, weil ich mich sonst ja einfacher verfahren könnte. Denn ich wollte ja nicht immer anhalten müssen, um aufs Handy zu schauen. Dieses Gefühl finde ich aber mehr als nur Stressig, die Kilometer langsam runter ticken zu sehen, lässt mich nur danach denken wie weit es zum nächsten Punkt geht und ich kann meine Umgebung nicht genießen.

So kam ich ziemlich niedergeschlagen an meinem ersten Schlafplatz an. Und wollte eigentlich nur die Honda gegen mein Rad eintauschen. Mir war aber auch bewusst, dass es Zeit benötigen würde, um in den Mood zu kommen und ein aufmunterndes Gespräch mit meinem Bruder, ließ mich dann trotzdem noch einiger Massen beruhigt einschlafen.

Die Nacht war ruhig gewesen, niemand hatte sich an mir interessiert, auch wenn ich wusste das mich genügend Leute gesehen hatten, während meiner Schlafplatzsuche. Gutes Zeichen, mit besserer Laune packte ich zusammen. Heute würde ich meine Fahrart ändern, wieder wie ohne Navigation fahren und nur nach Erinnerung aufs Handy schauen, denn so konnte ich die Umgebung mehr geniessen. Und wieder mehr in meinem Gedanken versinken. Und tatsächlich würde es nur ein paar Tage dauern bis ich vollkommen im Motorradmodus sein würde.

Ich dachte die Coronazeit würde ich einfacher überstehen, unterwegs und ohne viel Kontakt zu Anderen. Dem war aber nicht so, denn schon am vierten Tag wurde ich von Polizisten angehalten, welche mich lieben gerne in Quarantäne gesteckt hätten. Mittlerweile war jeder Ausländer nicht mehr gern gesehen. Und auch die Tatsache, dass ich seit über vier Wochen im Land war, ließen die Herren nicht gelten. Ich blieb stur und bestand darauf, dass ich offizielle Papiere sehen wollte, welche ihr Vorhaben von höherer Stufe absegnete. Die Aussicht im Nirgendwo für 2 Wochen weggesperrt zu werden, machte mich nicht gerade glücklich. Auch würde so wertvolle Zeit meiner Miete verstreichen, welche mit 950 Dollar pro Monat auch nicht gerade billig war. Nach über einer Stunde warten und einigen Telefonaten später ließen sie mich dann weiter fahren. Nach dieser Aktion wurde auch mir das erste Mal so richtig bewusst, dass mit der Situation nicht mehr zu spaßen sei. Auch fuhr ich gerade in den Norden und nicht Richtung Ho Chi Min, wo ich das Motorrad in gut drei Wochen abgegeben muss. Das Argument, dass ich nur noch nach Hause fahren will, konnte so auch nicht wirklich zählen. So entschied ich mich meinen Nordtrip zu verkürzen und schon nach einer Woche in den Süden zu fahren. Denn einige Regionen hier waren schon komplett unter Lockdown.

Auch fingen die Einheimischen, welche keine Masken trugen sich die Hände vor den Mund zu halten, wenn ich vorbeifuhr. Nur noch weg hier, war meine Devise, das macht keinen Spaß mehr. In den Nächsten 2 Wochen fuhr ich ohne große Pausen mit wenigen Umwegen Richtung Süden. Während der ganzen Zeit hatte ich mit keinen Menschen Kontakt, außer wenn ich mal Einkaufen war, oder auf der Straße kontrolliert wurde. Und dies passierte nicht gerade selten, mindestens zweimal pro Tag würde ich irgendwo für eine Stunde warten müssen, bis die Polizisten mich weiter fahren ließen. Auch hatte ich das Gefühl, dass die Herren immer wieder aufs neue nicht wussten wie sie mit mir umzugehen hatten. Was die ganze Sache über längere Zeit sehr frustrierend gestalltete.

Auch hatte ich gerade in den ersten Wochen Schwierigkeiten damit, gute Schlafplätze zu finden. Denn meine Fahrkünste auf Schlamm- und Kieswege ließ doch noch einige Luft nach oben. Die Schlafplatzsuche wurde zu einem täglichen Nervenkitzel, denn die Angst mich auf die Fresse zu legen schwebte immer um mich herum. Und so war ich gezwungen meisten irgendwo neben der Straße zu nächtigen, was für mich eigentlich kein Problem gewesen wäre, aber die Chance das ich gesehen werde deutlich erhöhte. Und wenn ich gesehen wurde, war die Chance ziemlich hoch, dass einige Stunden später die Polizei vor meinem Zelt stehen würde. Welche mich darüber aufklären wollten, dass es gefährlich ist hier zu sein, aufgrund der Corona Situation. Meistens würden dann noch das halbe Dorf mitkommen. So standen dann schon mal 10 bis 20 Menschen um mein Zelt. Die Sprachbarriere war ein großes Problem, welche diese Situationen nervend lang streckte. Was meistens auch passierte, dass sobald die ersten Fragen per Googletranslater geklärt waren, irgend ein Übersetzer auftauchte, um alle fragen nochmals zu stellen. Und in einer dritten Instanz noch die örtlichen Krankenhausarbeiter vorbeischauten, um meine Temperatur zu messen. Auch mühsam war, dass die meiste Zeit für ganz einfache Fragen verschwendet wurden. Auch musste ich feststellen, das die vietnamesischen Beamten nicht in der Lage waren, ihre eigenen Visas zu lesen. Z.B. die Frage an welchem Datum ich denn nun genau eingereist war, musste ich dutzende Male beantworten. Die nächtlichen Aktionen dauerten meisten zwischen 1 bis 3 Stunden und leider immer in dieser Zeit wo ich eigentlich schon Schlafen wollte. Teilweise wurde mir auch mitgeteilt, dass es nicht erlaubt sei, hier zu übernachten. Wo soll ich denn sonst hin? Ich schlafe nur im Wald, weil mir die Situation bewusst ist und ich nicht andere Menschen gefährden will, waren meine Antworten. Meisten ließen sie es danach auch sein mich zu vertreiben. Auch würde ich nicht so einfach nachgeben. Seit China bin ich mental gut gestärkt, um in solche Diskussionen nicht nachzugeben. Diese abendliche Besuche, hatte ich sicherlich 5 mal erlebt inert 2 Wochen.

So fing ich an wie schon in China Verstecke zu suchen und keine schöne Plätze. Denn mir war es mehr wert meine Ruhe zu haben, als eine schöne Aussicht.

Nahe an der Grenze hatte ich meine Ruhe.
Dusche.

Schlamm:

Schutz vor Regen.

Eine spezielle Zeit. Keine einzigen Touristen habe ich gesehen in 3 Wochen Fahrt. Auch hatte ich aufgehört in Restaurants zu essen, denn immer wenn ich es versucht hatte, wurde ich abgelehnt und weggeschickt. So ernährte ich mich von vielen Bananen, welche ich für 1 Dollar pro 2 Kilogramm am Straßenrand kaufen konnte, anderen Früchten und Oreos. Auch auf Märkte traute ich mich nicht mehr wirklich, denn nur wieder weggeschickt zu werden wollte mir nicht antun. Ich hab eigentlich auch kein Problem damit, wenn mich Leute nicht bedienen wollen, es wäre einfach schön dies im Vorhinein zu wissen, das würde es deutlich einfacher machen.

Nach 2.5 Wochen Fahrt erreichte ich Hoi An, eine kleine Meeresstadt, wo ich Freek, ein Belgier, wieder traf. Dieser hatte sich seit einer Woche dort in einem Strand Hostel niedergelassen, um zu entscheiden, ob er nach Hause gehen sollte, oder im Vietnam die Situation aussitzen will. Wir trafen uns bereits in Ho Chi Min, so war es schön das Schweigen zu brechen und mal wieder freundliche Gesichter zu sehen.

Vorbereitungen für den Rückflug.
Aufwiedersehen Tshirt.
Versuch Hinterreifen aufzupumpen.

Nach ein paar Tagen entspannte Normalität entschied sich Freek zurückzufliegen und ich würde mein Weg fortsetzen Richtung Dalat. Dort wollte ich dann auch eine Zeit bleiben. Denn ich hatte auch genug von dieser Situation und wollte abwarten und hoffen das es besser werden würde.

Noch einige Male wurde ich kontrolliert und in der Nacht aufgespürt bevor dieser Trip nach 3600 Kilometer zu Ende war. Ich hatte  eine kleine Farm gefunden, wo ich für einen Monat bleiben konnte. Mal schauen wie das wird. Es würde nun die längste sesshafte Zeit bevorstehen. Mindestens einen Monat, wohl aber länger, je nachdem wie es sich entwickelte.

Um meiner Honda auf wiedersehen zu sagen, unternahm ich noch eine letzte Abschiedsfahrt. Vor Sonnenaufgang fuhr ich los durch die Hügel und wurde sogar noch ein letztes Mal aufgehalten, dieses Mal hatten sie sogar eine Spezialeinheit aufgeboten um mich zu kontrollieren. Ich war froh nach einem Monat das Motorrad wieder abgeben zu können. Denn die letzte Woche stand es nur noch herum, mittlerweile wurde mir auch das Fahrrad von Ho Chi Min zu gesendet und ich war wieder mit meinem Liebling vereint.

So ging mein Motorradtrip zu Ende, ganz anders als gedacht. Irgendwie schade, dass es so gekommen ist, aber auch gut, denn so war ich zumindest in dieser Zeit unabhängig von irgendwelchen anderen. Nun würde ich in Dalat abwarten und sehen wie es weitergeht, dazu aber im nächsten Blog mehr.

Letzte Fahrt.

Nun zum Schluss will ich noch ein Fazit schreiben über die verschiedene Arten zu reisen, welche ich nun in den letzten zwei Monaten ausprobieren konnte. Motorrad, Fahrrad und Backpacken. Dieses Fazit ist meine persönliche Meinung und wird sicherlich nicht auf alle Menschen zutreffen 😉

Motorrad:

Es war sicher nicht die Ideale Zeit um mit einem Motorrad unterwegs gewesen zu sein. Dennoch konnte ich zumindest die Vorteile gut ausnutzen. Denn immer genügend Essen für mehrere Tage zu haben und auch ohne Probleme mal 9 Liter Wasser mitzunehmen, machten mich gegenüber dem Fahrrad deutlich unabhängiger, wo ich doch mindestens einmal pro Tag Wasser auffüllen muss, um nicht unnötig viel Gewicht mitzuschleppen. Auch ist man mit dem Motorrad mehr abgeschottet, was in dieser Zeit auch von Vorteil war. Was mir sehr gut gefällt, dass ich mit einer starken Maschine der schnellste Verkehrsteilnehmer bin, ich kann mir Manöver erlauben, welche nur möglich sind, da ich eine hohe Leistung auf das Gesamtgewicht habe. Es fühlt sich an als, ob man ein Fluss ist, welcher sich um die Steine manövrieren kann. Oder wie Tetirs und Pac-Man. Schnell bisschen Gas gegeben und schon hat man den langsamen Lastwagen überholt. Nur die verrückten Busse waren schneller als ich. Für mich ist es aber keine Herausforderung 100derte Kilometer pro Tag zu fahren, ein Pass und weitere zu bezwingen. Es wird ziemlich schnell langweilig keine physische Herausforderung zu haben. Auch konnte ich Ankünfte an Orten nicht mehr feiern. Denn was habe ich schon dafür gemacht? Schnell gefahren? Tolle Leistung! Auch fiel es mir schwer meine Honda über herausfordernde Straßenabschnitte zu fahren. Schlamm und Kies waren große Feinde. Obwohl ich doch schon seit über 4 Jahren Motorraderfahrung habe, war dies nochmals eine ganz neue Sache, welche ich noch nicht zur Gänze meistern konnte. Gegen Ende wurde es aber immer besser und ich konnte Abschnitte fahren, wo ich am Anfang nicht mal im Traum bewältigt hätte. Ich bräuchte aber noch einige Monate um es so weit zu meistern, dass ich mich durchgehend sicher fühle. Und um es genießen zu können. Auch war es dadurch schwierig abgelegene Schlafplätze zu finden, denn diese wollen auch zuerst mal erreicht werden. Was mit dem Fahrrad ohne Probleme möglich gewesen wäre. Was mich am Motorrad im Vergleich zum Fahrrad auch stört, ist die Art des vorwärtskommen. Auf dem Motorrad muss man konzentriert sein, denn sonst würde man nicht das schöne Gefühl, mit der Straße zu verschmelzen erlangen. Auch ist es jedes Mal ein Flowunterbruch, für ein Foto anzuhalten oder abzusteigen.

Backpacken:

Am Backpacken kann ich persönlich nicht viel Positives abgewinnen. Für mich ist diese Art zu reisen langweilig. Es gibt keine Herausforderung von A nach B zu kommen. Zu viel muss geplant werden. Wann fährt der Zug? Wo fährt der Zug? Wie komme ich dort hin? Wo werde ich schlafen? Man verbringt auch viel mehr Zeit in den Städten und kommt nicht so einfach raus, oder dann nur wenn man irgendeine Touriaktion bucht, oder sich ein Roller mietet. Ebenfalls sind mir die alltäglichen Backpackgespräche zu blöd: Wie heißt du? Wo kommst du her? Wie lange bist du schon unterwegs? Wo gibt es gutes Essen? Welche Tour soll ich machen? Auch gibt es nichts Spezielles zu tun, denn man hat kein Fahrrad, welches eine Wartung braucht. Oder anderes Outdoorequipment. Auch habe ich mich über die letzten Monate an Wasserfällen und irgendwelchen Tempelanlagen oder Statuen satt gesehen. Und das ist gefühlt der einzie Grund, als Backpacker weiterzureisen. Schon klar, meine Situation ist ganz eine andere, als für jemand der z.B. nur einen Monat unterwegs ist. Auch ist mir diese Abhängigkeit, von anderen Menschen um weiterzukommen gar nicht lieb, deswegen werde ich es versuchen zu vermeiden noch weiter so Reisen zu müssen. Hingegen hat mir meine Wanderung sehr gefallen, dies war eine Herausforderung, ich konnte draußen sein und die ruhe genießen. Da ich nun den Rucksack habe, werde ich sicherlich das Wandern mit dem Fahrradfahren kombinieren in der Zukunft, wenn es sicher ergibt.

Fahrrad:

Ich hatte bisschen Angst, dass ich nach der Motorradtour vielleicht keine Lust mehr auf das anstrengende Fahrradfahren hätte. Dem war aber nicht so, ich freue mich schon jetzt wieder darauf, mich in den Sattel zu setzen, auch wenn es manchmal ziemlich schmerzt, um weiterzufahren. Für mich überwiegen die Vorteile dieser Art immer noch. Ganz klar ist auch zu sagen, dass ich ein großes Privileg habe, denn eine der wichtigsten Kriterien ist natürlich keinen Zeitdruck zu haben. Und es ist wohl nicht selbstverständlich auf dieser Welt dieses Reisestyle nun schon seit über einem Jahr leben zu können.

Hier noch viele Bilder von der Reise:

Kinder kann man gut vertreiben, wenn man Bilder von ihnen macht.
Trocknung des Equipment nach einer nassen Nacht.
Müll überall.
Ich bin nie während dem Fahren gestürtzt. Aber manchmal im Stehen.
Improvisierter Trypot für mein Video.

Ein Kommentar zu „Ein Freund für 4065 Kilometer

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  1. Hallo Micha, this is real telepathy. Gaetan was here yesterday to pick p he dog and make a big walk in freedom. He is already talking about his next World trip in a few years….😄😄😄
    Ones’s traveling in your blood, always in your blood. It’s like skiïng!
    It’s long weekend in Belgium. We were talking about you and your story’s and the question where you was for the moment?
    If you speak about the devil, you see him😆.
    Corona is also in EU a very big problem and dramatic!!! In Be , more people became sick and died than Switzerland😕 Everybody must to stay at home, just Hospitals and Supermarked and Farmacy’s were open. Now it’s better.
    Keep it safe, even with al the control from,the police. It’s nice to read the different feeling between traveling with the moto, pack packing, and bicycle. Keep it safe and hope that you enjoy the area where you are now😉👍 Marleen

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