Fahrradfahren macht ja doch Spass!

Grenze Slowenien – Zagreb (Kroatien)

Slowenien, soviele Dinge habe ich hier erlebt welche ich nun hier erzählen werde:

Als ich an einem kleinen Camping ankam war da nichts los. Wie schon die letzte Nacht beschloss ich zu bleiben. Denn eigentlich brauche ich ja nichts ausser eine gerade Fläche am Boden. Denn Duschen und co. kann ja mal auch eins bis zwei Tage vernachlässigt werden. Etwas Positives am aleine Reisen. Als ich meine erste Internetbedürfnisse gestillt hatte, was man halt machen muss wenn es einen offenen Wlanhotspot gibt, fuhren drei Wagen auf den Platz vor. Es stellte sich heraus das einer der Herren der Besitzer war und sie hier ihr Feierabendtrunk geniessen wollten. Ich setzte mich dazu und wurde auf The und Pizza eingeladen. Ich zögerte da ich mir nicht sicher war, ob ich diese Sachen später noch bezahlen muss. Nur einer der Drei sprach Deutsch und diente damit als Dolmager. Das Ganze stellte sich zum Glück später als Einladung herraus, denn Essen und Trinken hatte ich genug Dabei. Ich will nicht unnötig Geld ausgeben, oder zumindest nicht dann wenn ich es nicht will. Auf die Frage wie ich denn Reise und das es mit dem Zelt doch viel zu kalt sei, wurde mir promt eine kleine Hütte angeboten. Danach wurde mir gesagt das sie noch weiter fahren und ob ich Lust hätte mitzukommen. Ohne genau zu wissen wo wir hinfahren, stieg ich in einen der drei Wagen ein und begab mich auf eine Fahrt über kleine Bergsträsschen. Als wir bei einem Bauernhof ankamen, war ich ein bisschen erleichter das ich anscheinend nicht gekipnapt worden bin. Im Haus angekommen gab es Getränke mit Fleisch und Gemüse von eigener Hofproduktion. Da ich ahnte, das ich nicht gross mitreden werden kann, nahm ich meine Gitarre mit und übte für mich während den Essenspausen. Es war ein stimmiger Abend.

Während den fünf Tagen in Slowenien hat es nicht geregnet. Und es wurde Frühlingshaft warm. Kaum stieg das Termometer über 15° trieb es auch die alten Säcke in ihren hautengen Rennradanzügen, mit ihren Karbonrennräder auf die Strassen. Was für ein schöner Anblick, denn leider sind diese Herren trotzdem schneller als ich. Und so durfte ich sie immerwieder von hinten betrachten. Auch die ersten ängstlichen Mottorradfahrer konnte man beobachten, wie sie die Reifen auf dem Asphalt aufwärmten. Alles Warmduscher, bei diesen Menschen verhält sich das Rausgehen und Temperatur ähnlich wie bei Motten und dem Licht.

Immer nur die wichtigen Sachen in der Lenkertasche haben!

Ich sah die ersten Blumen spriessen, hatte ich in Italien noch das Gefühlt mir würden die Füsse abfrieren, musste ich mir in Slowenien schon die ersten Male Schatten suchen, da es sonst zu heisst wurde.

Ich habe meine erste Hauptstadt bereist. Ljubliana hat eine sehr schöne Altstadt. Es gibt zwei grosse Strassenkreise welche die Stadt umschliessen. Hinein zufahren auf den grossen Strassen ist nicht sonderlich schön, hat aber immerhin noch vernünftige Fahrradwege, im Vergleich was ich z.B. in Zagreb gesehen habe. Aber sobald man in den innersten Kreis kommt ist es wirklich schön. Es gibt einen Stadtberg mit einer Burg wo man einen tolle Übersicht auf die vielen Häuser hat.

Slowenien ist das Land des Holzes, ich habe wohl noch nie so regelmässig soviel Holz gesehen, welches gestapelt herum lag. Ich vermute das auf dem Land Holz immernoch die Nummer Eins fürs heizen ist.

Diese einachsigen Konstruktionen sind auch viel zu sehen. Sie dienen dazu das Grass zu trocknen oder Holz zulagern. Oder auch einfach als Abstellfläche für Ramsch.

Was mich seit Slowenien stört, sind die Hunde. Hat es auch nur zwei Häuser nebeneinander, kann man sicher sein das hier mindestens zehn Hunde leben, welche mich wohl nun als Erzfeind Nummer eins eingestuft haben. Bell, Bell, Wuff, Wuff, Wau, Wau…. Fängt der eine an, steigen die andern ein. Und das ständig, ziemlich nervig. Anstatt mich darüber aufzuregen, was ich sicher vier Tage gemacht habe, fieng ich nun an zurück zubellen, um den Hunden zu zeigen wie dumm das ganze doch eigentlich ist. Ein Problem am Reisen ist aber, hast du es dem einen beigebracht, kommt da in fünf Minuten der Nächste welcher es noch nicht verstanden hat. Aber vielecht gewöhne ich mich ja mal daran.

Aber sonst bleibt mir Slowenien als sehr ruhiges Land in Erinnerung. Man kann vielen Orten anhalten und hört nur noch die Vögel zwitschern und das Rascheln der Bäume. Oder den knallig fröhlichen Sound aus meiner Musikbox 🙂 Meine Lieblingsplaylist zurzeit auf Spotify ist:

Songs to Sing in the Shower

Oder halt auf dem Fahrrad. Berg hochfahren mit hohem Puls und lautstark singen, muss ich noch ein bisschen üben. Da geht mir noch zu schnell die Puste aus.

Wo wohnst du genau?

Nun da ich doch schon etwas länger unterwegs bin, habe ich angefangen kreativer mein Fahrrad zu bepacken. Was mir selber sehr gut gefällt. Sein Material immer mehr zu einem Optimun zu trimmen. Und dadurch auch mehr Nutzen davon zu haben.

Dinge mit grossem Volumen, z.B. Chips, werden an mein Netz angezurrt. Funktioniert toll.

Und auch meine Jacke welche ich nun nicht mehr den ganzen Tag brauche, wird griffbereit am Gitarrenhals befestigt.

OH NEIN!

Zum Glück war es nur kurz 🙂

Und nun habe ich Kroatien und Zagreb erreicht. Ich bin nun 22 Tage unterwegs.

Zum drei wöchigen Jubiläum einige Reisefakten:

22 Tage: 5 Ruhetage und 17 Fahrtage

Kürzeste Etappe: 6.2 Km

Längste Etappe: 95 Km

Kilometer zurückgelegt: 1’057 Km

Durchschnittlicher Reisetag: 62 Km

Platten: keine

Technische Probleme: keine

Survival-Index (Dieser Index vergleicht Anzahl Pasta / Anzahl Duschen, wenn eine Zahl >1 entsteht ist man auf einer Weltreise. Die Masseinheit für diesen Wert nennt sich Emolas): Mein Survival-Index beträgt ca. 0.36 Emolas. Also ist bei mir noch kein Weltreisenwert erreicht. Mal schauen wie sich dieser entwickelt. Und nein diesen Index haber sicher nicht ich erfunden.

Heute habe ich einen Ruhetag auf einem Camping genommen. Wäsche waschen, Kette wechseln und viel Nichtstun stehen auf dem Programm.

Das ist übrigens das Hegu-Kroki.

Bis zum nächsten mal.

2 Antworten auf „Fahrradfahren macht ja doch Spass!

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  1. Super Micha, bin stolz auf dich! 😉 Ich freue mich jedesmal, wenn es mir anzeigt „Neues Mail von Micha“ Schön, dass du deine Krisen bewältigt hast und nicht mehr Längizyti hast nach mir :-))) toitoitoi und liebe Gruess vo dr Zahnfabrik

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