Wieso einfach wenn es auch kompliziert geht?

An der Grenze zwischen Italien und Slowenien

19.03.2019 was für ein Tag. Ich wollte von Italien nach Slowenien fahren. Es war eine kleine Strasse von Resuitta nach Žaga geplant. Ich kannte diese Strecke schon, da ich sie vor ein paar Jahren mit dem Motorrad gefahren bin. Eine idülische grüne kleine Strasse war es in meiner Erinnerung. Ohne zu ahnen was da heute auf mich zukommen würde bin ich losgefahren. Ich komme gutvoran, es wird zwar immer steiler, aber dies macht mir mitlerweile gefühlt nicht mehr so viel aus.

Hier ein Versuch darzustellen wie steil es ist. Aber was Fotos so ansich haben, ist dass man Gefälle nicht wirklich gut erkennen kann.

Es kam dann ein Schild, das kein Winterdienst mehr gemacht wird. Mir war klar das ich in den Schnee kommen würde, denn es hat am letzten Tag von Morgen bis Abend geregnet oder ab einer Gewissen Höhe geschneit.

Ah zum Glück ist hier jemand schon mit dem Auto durchgefahren, so kann ich die 4km bis oben in der Rinne fahren.

Hier geht es noch.

Oh die Spur ist nicht mehr frisch, da muss ich wohl schieben. Dummerweise habe ich mir in den Kopf gesetzt das die vier Kilometer und 500 Höhenmeter doch gar nicht so ein grosses Hinderniss seien um mal ein 40kg Fahrrad den Berg im Schnee hochzuschieben. Je länger ich mich die Strassen hochkämpfe desto tiefer wird der Schnee.

Mitlerweile bleibt das Fahrrad stehen ohne das ich den Ständer ausklappen muss. Ist das nicht toll?

Dummerweise hatte der Autofahrer für die letzten zwei Kilometer auch keine Lustmehr und so fehlte nun jede Fahrrinne, welche auch schon vorher nicht mehr wirklich zu gebrauchen war, aber wenigsten war es ein psychischer Aufsteller.

Nun kämpfe ich mich durch knietiefen Schnee den Berg hoch. Aufzugeben war keine Option mehr, ich hatte schon so viele Stunden in diese Strasse investiert also wollte ich sie auch bezwingen. Ja das ist schon ziemlich dumm, aber was soll man machen.

Den letzten Kilometer musste ich die Taschen hochtragen, sonst versankt das Fahrrad zu tief im Schnee und ich kam überhaupt nicht mehr weiter. Das hiess dann: vier Taschen 100 Meter hochtragen, zurücklaufen und das Fahrrad hochschieben usw. Tipp vom Profi: Falls ihr mal euer Fahrrad eine Schneestrasse hochschieben müsst, macht es hinten leicht und vorne schwer, dreht es um 180° und schiebt es rückwärts den Hang hoch. Praxistests haben gezeigt das dies die beste Methode ist.

Endlich oben angekommen. Für die Strecke von 23km, Hotel bis Passhöhe brauchte ich 5.5 Studen, es war toll! Leider war meine Hoffnung das die Strasse ab dem kleinen Dorf geräumt war vergebens. Und nun blühte mir 8km das gleiche Spiel bis zum nächsten grösseren Ort. Immer hin sollte es laut Karte nach unten gehen.

Im kleine Dorf angekommen, hatte ich die grandiose Idee an meine Reifen improvisierte Skis zu basteln. Ich hatte mit voller entschlossen das ganze verlassene Dorf auf Skifähiges Material untersucht und wurde schliesslich mit einem grossen Blechrohr fündig. Ich hatte mich entschlossen den Nachmittag mit dem Skibau zu verbringen und in einer offenen Hütte zu übernachten.

Um 16:00 kam ein ältere Herr ins Dorf, er erklärte mir mit Händen und Füssen das es bis zu -20 Grad werden kann in der Nacht und das es keine gute Idee ist, hier heute zu übernachten. Und so brach ich auf heute noch Slowenien zu erreichen.

Der Schnee war nicht mehr so tief und ich kam voran, wie man halt so vorankommen kann im 20cm tiefen Schnee.

Ein Auto begegnete mir, was für ein Glück! Denn Autos sind schwer und drücken Schnee zusammen.

Was für eine tolle Erfindung. Auf dem Rückweg nahmen die netten Menschen sogar alle meine Taschen mit und warteten am Ende des Schnees, so kam ich schneller vorfährts.

Nun was lernen wird daraus?

Wir ignorieren nicht mehr grundsätzlich solche Tafeln, sondern sind uns bewusst was uns jenach Wetter blühen kann und machen es dann trotzdem! 🙂

Slowenien! Mein fünftes Land.

Und wie war dein Tag so?

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